Dienstag, 22. November 2011

Erfolge

Nun kann ich dann hier auch mal von für mich riesigen Erfolgen berichten.
Ich habe meiner arbeitsfreien Zeit viel mit den Hunden geübt und vor allem tatsächliche Erholung gehabt. Beides hat besonders in Richtung Lemon wirklich einiges verändert hat. Wir wachsen immer besser zusammen und können uns gegenseitig besser einschätzen und verstehen. Bei Spaziergängen mit ihm und einem weiteren, nicht jagigem Hund, traue ich mich wieder, die Leine loszumachen; er zeigt nicht mehr den Drang, einfach mal loszupesen und sein eigenes Ding zu machen. Selbst Situationen, in denen er mir zu sehr mit sich und anderem beschäftigt ist, kann ich durch verbales unterbrechen und er sucht wie selbstverständlich meine Nähe und läuft bei Fuß. Andererseits bin ich fairer geworden und kann unsere Grenzen gelassener hinnehmen. Andere Hunde sind immer noch sehr spannend - an der Leine aber kein Thema mehr. Ich bin sehr stolz auf ihn und bin sehr dankbar, dass er mich gerad so viel lehrt.
Jule überschlägt sich gerad selbst in Sachen Entwicklung. Sie ist auf dem Weg, ein wunderbarer Hund zu werden. Sie ist deutlich ruhiger geworden und kann mit vielen Situationen, die sie vorher außer Rand und Band gebracht haben, überraschend souverän umgehen. Selbst bei Hunde, die motzend und pöbelnd an ihr vorbei gehen, kann sie aushalten. Wir achten natürlich darauf, dass ihre Wohlfühlzone gewahrt bleibt und vermeiden weiterhin direkte Begegnungen. Dies dank sie mittlerweile mit einer Gelassenheit, von der ich vor wenigen Wochen nicht hätte zu träumen gewagt. Kurze Spaziergänge kosten mich nicht mehr den letzten Nerv. Bisher konnten wir bei Wildgerüchen nicht mehr zu ihr durchdringen und sie machte an der Leine, was sie wollte. Heute konnte ich 15 Minuten am Brokcenblick laufen, ohne sie einmal anfassen zu müssen. Eine körpersprachliche Korrektur und die Worte "nach hinten" reichten aus und wir hatten sogar über große Strecken hinweg eine durchhängende Leine (Anmerkung: eine sehr kurze Agility-Leine!!). Auch beim Mantrailen kann sie die Gerüche im Wald mittlerweile wegpacken und sich super konzentrieren. Dass sie das Trailen hammermäßig beherrscht, hat sie letztens schon in der Stadt gezeigt, wo eine Traube von Menschen, alte Spuren und Dunkelheit sie nicht besonders beeindruckt haben und sie die Person sogar in einer Telefonzelle anzeigen konnte. Ehrlich, sie ist der Wahnsinn!!! Ehrlicherweise muss ich aber erwähnen, dass diese Veränderungen wohl nur in zweiter Linie auf uns zurückzuführen sind. Jule scheint einfach viel Zeit zu brauchen, um Entwicklungsrückstände aufzuholen. Unsere Konsequenz und Vorsicht, sie nicht in potentiell gefährliche Situationen zu bringen, haben dies sicher erst ermöglicht - aber sie hat für sich diese Zeit gebraucht und wir hätten es wohl mit unseren Mitteln nicht eher so kommen lassen - wir hätten es aber noch schlimmer machen können. Also klopfen wir uns doch gegenseitig auf die Schultern ;-)
Jasira und Sam sind eh tolle, folgsame Hunde, die dankbar sind für alles, was man mit ihnen tut!! Jetzt ist es an der Zeit, auch für sie eine Beschäftigung zu finden, die sie über sich selbst hinauswachsen lässt. Wir werden wohl demnächst mal Fährtensuche mit ihnen probieren.
Ach, was sind sie toll!!!!

Sonntag, 6. November 2011

Novembermorgen

Ist es immer noch so schön draußen?
                                                        Ja klar!! Ist cool draußen.

                                                      Geht es jetzt los, Tante Jule?
Ich bleib lieber hier. Die Straße ist mir echt zu lang.
                                                                    Quatsch!!!
Was ist denn das?
Die Stelle merk ich mir
I`walking
Wo bleibt ihr? Ich glaub da is nen Reh
Echt? Wo?
Hhhhmmmm lecker
Bääh ich kotz gleich
"Können die sich nicht benehmen?"
"Ich weiß es nicht"
Ich krieg sie, ich krieg sie
Das Reeeeeh
Warten auf Sam
Da kommt er, glaub ich
ENDE

Donnerstag, 3. November 2011

Intensivtraining Teil II

Upps, was die Zeit vergeht. Dann versuch ich mal, in meinem Hirn zu graben, was wir so gemacht haben.

Montag, 31.10. Orientierungsübungen im Garten; Aufbau wie gehabt

Jasira: sucht sofort Anschluss beim Abbruchsignal; da sie schlau ist, sucht sie nach dem ersten Mal sofort Anschluss und versucht gar nicht erst, das Würstchen zu holen. Nächster Schritt wird sein: Futter auf dem Boden.

Jule: Geht immer erst zum Würstchen; beim Abbruchsignal immer erst Sitz, beim Nennen ihres Namens wieder ranrobben; setzt sich vor mich auf meine Füße. Schafft es nur unter direkter Ansprache, den Blick zu mir zu wenden. Frage: Ist das in Ordnung so?

Lemon: Benötigt mehrer Abbruchsignale bzw. Hören seines Namens. Schafft es diesmal zuindest kurz Körpernähe zu suchen; halte ich ihn nicht fest, ist er noch zu hibbelig und geierig, so dass er nicht bleibt sondern wieder auf Mindestabstand geht.

Sam: Schafft es nach einmaligem Platzzuweisen nach Abbruchsignal diesen einzunehmen und ruhig zu stehen.


Dienstag, 01.11. Spaziergang mit Jule und Jasira durchs Feld

Rückruf: Versuche es mit Singsang ohne Festfressen. Jasira ist gut abrufbar, kommt meist direkt bzw. reagiert auf Abrruchsignal. Jule klappt auch gut, wenn ich entweder früh genug bin oder ihr Zeit lasse kurz die "nötigsten Informationen" am Boden lesen zu lassen. Aufs Feld jagen geht sie nicht. Habe ich das Gefühl, sie schaltet ab, verstecke ich mich oder gehe in eine andere Richtung. Dies führt zu etwas besserer Aufmerksamkeit in meine Richtung.

 Unterordnung: Jule kann nach Ansage, dass ich es ernst meine, auf der Bank sitzen bleiben, obwohl ich sie nicht beachte. Jasira kann nicht sitzen bleiben, sondern will immer Anschluss suchen.


Donnerstag, 03.11. Leinenspaziergang mit allen durchs Feld

Rückruf auf einer kleinen Wiese:
Jasira: benötigt kein Abbruchsignal, kann auch bei ausreichend Futter etwas weiter gehen.

Lemon: kommt die ersten Male mit Tempo; beim dritten Mal wird er langsamer; nach einer Pause einmalige Wiederholung: auch mit Tempo; ohne Abbruchsignal

Sam: kommt immer mit gutem Tempo; kein Abbruchsignal

Jule: wie Sam

Beobachtung. Danach bei Lemon bessere Leinenführigkeit, so dass er die letzten 500 m frei laufen durfte. Überschreitet dabei nach kurzer Zeit 10 m-Grenze; ich drehe um - er macht sein großes Geschäft (macht er immer möglichst weit entfernt) und kommt dann hinterher. Danach immer nahe bei uns. Guter Junge!!!