Nun kann ich dann hier auch mal von für mich riesigen Erfolgen berichten.
Ich habe meiner arbeitsfreien Zeit viel mit den Hunden geübt und vor allem tatsächliche Erholung gehabt. Beides hat besonders in Richtung Lemon wirklich einiges verändert hat. Wir wachsen immer besser zusammen und können uns gegenseitig besser einschätzen und verstehen. Bei Spaziergängen mit ihm und einem weiteren, nicht jagigem Hund, traue ich mich wieder, die Leine loszumachen; er zeigt nicht mehr den Drang, einfach mal loszupesen und sein eigenes Ding zu machen. Selbst Situationen, in denen er mir zu sehr mit sich und anderem beschäftigt ist, kann ich durch verbales unterbrechen und er sucht wie selbstverständlich meine Nähe und läuft bei Fuß. Andererseits bin ich fairer geworden und kann unsere Grenzen gelassener hinnehmen. Andere Hunde sind immer noch sehr spannend - an der Leine aber kein Thema mehr. Ich bin sehr stolz auf ihn und bin sehr dankbar, dass er mich gerad so viel lehrt.
Jule überschlägt sich gerad selbst in Sachen Entwicklung. Sie ist auf dem Weg, ein wunderbarer Hund zu werden. Sie ist deutlich ruhiger geworden und kann mit vielen Situationen, die sie vorher außer Rand und Band gebracht haben, überraschend souverän umgehen. Selbst bei Hunde, die motzend und pöbelnd an ihr vorbei gehen, kann sie aushalten. Wir achten natürlich darauf, dass ihre Wohlfühlzone gewahrt bleibt und vermeiden weiterhin direkte Begegnungen. Dies dank sie mittlerweile mit einer Gelassenheit, von der ich vor wenigen Wochen nicht hätte zu träumen gewagt. Kurze Spaziergänge kosten mich nicht mehr den letzten Nerv. Bisher konnten wir bei Wildgerüchen nicht mehr zu ihr durchdringen und sie machte an der Leine, was sie wollte. Heute konnte ich 15 Minuten am Brokcenblick laufen, ohne sie einmal anfassen zu müssen. Eine körpersprachliche Korrektur und die Worte "nach hinten" reichten aus und wir hatten sogar über große Strecken hinweg eine durchhängende Leine (Anmerkung: eine sehr kurze Agility-Leine!!). Auch beim Mantrailen kann sie die Gerüche im Wald mittlerweile wegpacken und sich super konzentrieren. Dass sie das Trailen hammermäßig beherrscht, hat sie letztens schon in der Stadt gezeigt, wo eine Traube von Menschen, alte Spuren und Dunkelheit sie nicht besonders beeindruckt haben und sie die Person sogar in einer Telefonzelle anzeigen konnte. Ehrlich, sie ist der Wahnsinn!!! Ehrlicherweise muss ich aber erwähnen, dass diese Veränderungen wohl nur in zweiter Linie auf uns zurückzuführen sind. Jule scheint einfach viel Zeit zu brauchen, um Entwicklungsrückstände aufzuholen. Unsere Konsequenz und Vorsicht, sie nicht in potentiell gefährliche Situationen zu bringen, haben dies sicher erst ermöglicht - aber sie hat für sich diese Zeit gebraucht und wir hätten es wohl mit unseren Mitteln nicht eher so kommen lassen - wir hätten es aber noch schlimmer machen können. Also klopfen wir uns doch gegenseitig auf die Schultern ;-)
Jasira und Sam sind eh tolle, folgsame Hunde, die dankbar sind für alles, was man mit ihnen tut!! Jetzt ist es an der Zeit, auch für sie eine Beschäftigung zu finden, die sie über sich selbst hinauswachsen lässt. Wir werden wohl demnächst mal Fährtensuche mit ihnen probieren.
Ach, was sind sie toll!!!!
Hört sich super an. Schön, dass es so gut klappt. :-)
AntwortenLöschen