Eigentlich könnte ja alles sooo schön sein. Ist es auch. Endlich ist es wieder angenehm warm und abgesehen von den nicht unerheblichen Unwettern gelegentlich macht es Spaß draußen zu sein. Uwe ist ganz, ganz fleißig in der Küche tätig und sie wird toll!
Und die Hunde sind eigentlich auch toll! Nur scheint Lemon mal wieder so "seine Tage" zu haben. Neben Plünderungsattacken, bei denen auch Dinge in seinem Magen verschwinden, die da echt nichts zu suchen haben, scheint er insgesamt wieder schnell aus der Bahn geworfen. Er leert sich wieder innerhalb der 4 Wände (zum Glück in die Räume, die noch nicht renoviert sind, leider auch mal an die Isolierungsmatten, die im zukünftigen Wohnzimmer stehen). Insgesamt erlebe ich ihn schnell als im Kopf voll; sein Gesichstausdruck ist oft müde und eingefallen.
Da Spurensuche kurzfristig ausgefallen ist, sind wir mit den Hundis heute nachmittag spontan auf den Truppi. Dort machte ich mit Lemon zu Beginn die Abbruchübung aus der Orientierungsstunde. Nachdem er pinkeln durfte, sollte er kopfmäßig angeschlossen gehen. Da die Gerüche dort eine große Verlockung sind, unterbracht ich sein Schnüffeln mit dem Abbruchsignal; er reagierte auch immer sofort, indem er zumindest den Kopf hob und einen Schritt zurück machte. Nicht immer nahm er dabei Körperkonkakt mit mir auf, wehrte sich aber auch nicht, wenn ich ihn die letzten Zentimeter an mich ran drückte. Das Austreicheln und sogar stärkeres Anfassen konnte er annehmen und nach etwa 10 Korrekturen ging er mit mit angelegten Ohren und leicht geducktem Kopf neben mir her. Eigentlich war ich super zufrieden damit; allerdings wusste ich nicht, ob sein Hecheln und der schon müde Blick auf die Wärme oder Stress zurückzuführen waren. Nach einer Freilaufphase von Jule und Sam durfte Lemon von der Leine. Der durchbrach aber nach wenigen Sekunden meine "Absperrung" nach vorne und rannte einfach soweit voran, dass ich keine Chance gehabt hätte ihn zu erreichen. Nach einigen Jagderlebnissen mit ihm dachte ich schon, er würde uns komplett ausblenden und allein auf Entdeckungstour gehen. Schnell war er soweit weg, dass ein Rufen ihn wohl auch gar nicht mehr erreicht hätte; also versuchte ich auch gar nicht erst ihn zu rufen, sondern versuchte mich nicht aufzuregen. Uwe und ich hatten genug Zeit um dem Schluss zu kommen, dass dies wie eine Art Übersprungreaktion war. Wie als ob er alles so gut machen will, aber so viel gar nicht leisten kann, wie ich von ihm erwarte. Und dann einfach mal blöd durchbrennen muss um den Kopf frei zu kriegen. Tja, und plötzlich drehte er eine goße Kurve, machte sein größes Geschäft und kam wieder zurück. Als er wieder im Einzugsbereich war, rief ich ihn ran und streichelte ihn. Dies wiederholte sich einige Male (von uns bewusst zugelassen, um ihn beweisen lassen zu können, dass wir ihm vertrauen können), bis dann Schaafe am Horizont auftauchten und er wieder an die Leine kam. Dies schien er dann richtig genießen zu können; ging fast hinter mir bzw. sehr nah an meiner Seite; achtete sehr gut auf meine Richtungs- und Geschwindigkeitänderungen. Bei einer kurzen Rast auf einer Bank legte er sich ohne Leine neben die Bank, anstatt rumzustöbern. Toll.
Tja, aber nun sind wir am Rätseln, was das alles so bedeutet. Hypothesen: 1. die derzeitige Wohnsituation (noch viel Baustelle und Durcheinander); 2. die Tatsache, dass ich wieder mehr auf Arbeit bin und ihn nur selten mitnehmen kann 3. unsere Überlegung, einen Welpen aufzunehmen 4. körperliche Überlastung gepaart mit mentaler Anforderung 5. sonstige körperliche Beeinträchtigungen
Nun ja, ich werde versuchen, ihm wieder mehr die Möglichkeit zu geben, auch mal draußen Hund zu sein und meine Angst, dass er jagen geht, runterzuschrauben. Da stellt sich bei mir die Frage nach dem richtigen Maß von Freiheit. So stehe ich zwischen zwei Polen. Zum einen: ein Hund ist ein Hund ist ein Hund, sprich, wenn ich zuviel will, muss ich mich nicht wundern, wenn die Rechnung kommt versus wenn ich einen Hund, der nach innen zu wenig orientiert ist, sich nach außen orientieren lasse, brauche ich mich auch nicht wundern, wenn die Rechnung kommt.
Schönes Ende; dabei belassen wir es für heute....
Dienstag, 23. August 2011
Samstag, 13. August 2011
Übungsstand Orientierung
Heutige Übungs"erfolge":
Übung: Hund in verschiedenen Situationen stärker ins Fell fassen; Reaktion dokumentieren. Ziel ist ein Anschluss durch den Hund.
Jule: beim Füttern: drei Mal keine Reaktion
Sam: setzt sich beim zweiten Anfassen hin und bleibt verunsichert sitzen. Frisst erst weiter, als ich mich entferne.
Lemon: leichtes Knurren, frisst aber ohne Unterbrechung weiter.
Übung: Hund bekommt Futter gezeigt; will er es nehmen, kommt ein Abbruchsignal; sucht der Hund nicht Anschluss, wird er rangeholt und wenn er dies im Kopf annimmt, kommt gedämpftes verbales Lob und dann bekommt der Hund das Futter.
Jule: nach Abbruchsignal setzt sie sich in leichter Entfernung neben mich. Den von mir veranlassten Anschluss kann sie annehmen.
Sam: nach Abbruchsignal geht er leicht zurück; beim Anschluss legt er sich auf den Rücken, will gestreichelt werden. Futter ist kaum noch interessant.
Lemon: Nimmt Abbruchsignal kaum ernst. Wenn doch, bleibt er auf geringem Abstand. Beim Ranholen beschwichtigt er kurz, wehrt sich dann passiv oder legt sich auf die Seite.
Es wird wohl noch einige Tage dauern, bis sie das Prinzip verinnerlicht haben. Bei der zweiten Übung fiel mir die Dopppelrolle schwer; es sollten wohl besser zwei Menschen machen.
Jule hat zudem heute nach langer Zeit wieder Spurensuche gehabt. Nachdem wir aus zeitlichen Gründen längere Zeit nur sporadisch konnten, rächte sich das heute. Sie wusste so gar nicht, was sie tun sollte, obwohl Herrchen die Versteckperson war. Die Geruchsprobe nahm sie nicht an und nach wenigen Metern bog sie ohne Naseneinsatz einfach mal ins Gebüsch ab. Also sind wir nochmal an die Basics, bei der sie die Versteckperson weggehen sah und sie mit Stimme motiviert wurde. So klappte es deutlich besser und nach einer Pause konnte sie einen weiteren kurzen Trail sichtbar mit Nasenarbeit lösen. Bin gespannt, wie sie Donnerstag motiviert ist, wenn wieder fremde Verseckpersonen dran sind.
Übung: Hund in verschiedenen Situationen stärker ins Fell fassen; Reaktion dokumentieren. Ziel ist ein Anschluss durch den Hund.
Jule: beim Füttern: drei Mal keine Reaktion
Sam: setzt sich beim zweiten Anfassen hin und bleibt verunsichert sitzen. Frisst erst weiter, als ich mich entferne.
Lemon: leichtes Knurren, frisst aber ohne Unterbrechung weiter.
Übung: Hund bekommt Futter gezeigt; will er es nehmen, kommt ein Abbruchsignal; sucht der Hund nicht Anschluss, wird er rangeholt und wenn er dies im Kopf annimmt, kommt gedämpftes verbales Lob und dann bekommt der Hund das Futter.
Jule: nach Abbruchsignal setzt sie sich in leichter Entfernung neben mich. Den von mir veranlassten Anschluss kann sie annehmen.
Sam: nach Abbruchsignal geht er leicht zurück; beim Anschluss legt er sich auf den Rücken, will gestreichelt werden. Futter ist kaum noch interessant.
Lemon: Nimmt Abbruchsignal kaum ernst. Wenn doch, bleibt er auf geringem Abstand. Beim Ranholen beschwichtigt er kurz, wehrt sich dann passiv oder legt sich auf die Seite.
Es wird wohl noch einige Tage dauern, bis sie das Prinzip verinnerlicht haben. Bei der zweiten Übung fiel mir die Dopppelrolle schwer; es sollten wohl besser zwei Menschen machen.
Jule hat zudem heute nach langer Zeit wieder Spurensuche gehabt. Nachdem wir aus zeitlichen Gründen längere Zeit nur sporadisch konnten, rächte sich das heute. Sie wusste so gar nicht, was sie tun sollte, obwohl Herrchen die Versteckperson war. Die Geruchsprobe nahm sie nicht an und nach wenigen Metern bog sie ohne Naseneinsatz einfach mal ins Gebüsch ab. Also sind wir nochmal an die Basics, bei der sie die Versteckperson weggehen sah und sie mit Stimme motiviert wurde. So klappte es deutlich besser und nach einer Pause konnte sie einen weiteren kurzen Trail sichtbar mit Nasenarbeit lösen. Bin gespannt, wie sie Donnerstag motiviert ist, wenn wieder fremde Verseckpersonen dran sind.
Freitag, 12. August 2011
Wenn man zu viel will...
Gestern ist mir ganz extrem bewusst geworden, wie panisch Jule auf andere Hunde reagiert, egal, wie relaxt sie sind. Ich bin mit den dreien hinten im Garten übern Bach Richtung Feld raus. Während ich die Hunde nacheinander vom Gelände rief, was auch sehr gut klappte, ging ein Mann mit einem so was von gelangweilten Bernersennen-Hund an uns vorbei; während Sam nach einem kleinen Stups mit dem Trainingsstock (nein, Hunde werden nur in Ausnahmesituationen damit verprügelt ;-)) ruhig war, verfiel Jule in ein Dauergebell; dank des Stockes blieb sie aber hinter mir sitzen. Lemon, den ich bei der Korrektur der beiden völlig aus den Augen verloren hatte, meinte dann erstmal prollig hallo sagen zu müssen, was den Bernersennnen aber so was von kalt ließ. Also kam Lemon auf meine Ansprache wieder zu mir getrottet. Als sich Jule endlich wieder beruhigt hatte, beschloss ich, dies als Übung zu nutzen. Wir gingen im Abstand hinterher in der Hoffnung, dass Jule irgendwann entspannt. Allerdings wurden die nächsten 20 min eher Stress, als dass Jule erkennen konnte, dass der Hund so gar keine Lust hatte sie zu fressen. Sie versuchte dem Stock auszuweichen ohne tatsächlich nach hinten zu gehen. An Kreuzungen musste ich sie zwingen, weiter in die selbe Richtung zu gehen. Kamen wir zu nahe ran, bekam sie eine Bürste und begann vor sich hin zu grummeln. Ich holte sie immer wieder ran und streichelte sie aus, bis sie sich beruhigte. Gingen wir aber weiter, ging das Spiel von vorne los. Irgendwann überholten wir die beiden, die sich netterweise etwas abseits vom Weg stellten. Für Jule entsetzlich, auch wenn sie nicht durchbrach. Dann machte ich wohl den Fehler, diese Stressituation nicht vernünftig zu beenden. Da sie ja dann hinter uns herkamen, war es für Jule kaum möglich, weiterzugehen, da sie sich immer vergewissern musste, dass er nicht von hinten angreift.
Im Nachhinein hätte ich wohl einfach Tempo machen müssen um dann in Entfernung zum anderen Hund Belohnen zu können. Sie hätte mehr lernen können, aber es hätte auch schlimmer gehen können. Denn die anderen beiden waren super.
Aber wenigstens ich habe was gelernt: Also auf ein nächstes Mal, das dann deutlich kürzer ausfallen wird.
Im Nachhinein hätte ich wohl einfach Tempo machen müssen um dann in Entfernung zum anderen Hund Belohnen zu können. Sie hätte mehr lernen können, aber es hätte auch schlimmer gehen können. Denn die anderen beiden waren super.
Aber wenigstens ich habe was gelernt: Also auf ein nächstes Mal, das dann deutlich kürzer ausfallen wird.
Donnerstag, 11. August 2011
Mein erster Blog...
Seit ziemlich genau einem Jahr ist unser hündisches Rudel sprunghaft von einem Hund auf drei Hunde gewachsen; alles nordische Rassen bzw. Mixe daraus. Und da neben der nordischen Sturheit auch noch der Faktor Tierschutzhund auf alle drei zutrifft, sehen wir uns tagtäglich kleinen und großen Herausforderungen gegenübergestellt, die wir mal besser, mal schlechter meistern.
Da wir dabei tatkräftige Unterstützung durch unsere Hundetrainerin bekommen, möchte ich diesen Blog zu Dokumentation unseres Trainingsstandes nutzen. Die unterschiedlichen Übungen und Erfahrungen möchte ich hier festhalten, aber auch alltägliche Erlebnisse.
Hier unsere Drei:
Links Lemon, ein Husky, 4 Jahre alt und letzten September zu uns gekommen. Hat nach einer schlimmen Junghundphase den Weg zu unserer Trainerin gefunden, wo er ganz viel gelernt hat und ne Menge Selbstbewusstsein gewonnnen hat. Bei uns ist er der souveränste Hund, wenn er auch ein kleiner Macho ist, der gerne mal unnötig prollt, den Beschützer spielt und somit auch schon den ein oder anderen Konflikt in der hündischen Nachbarschaft ausgelöst hat. Aber er ist dankbar für konsequente Führung, an der wir Menschen aber noch einiges an Arbeit vor uns haben.
Daneben Sam, geschätzte 6 Jahre, seit letztem August bei uns. Ein spanischer Tierschutzhund, in dem neben Samojede auch etwas Windiges steckt. Er macht seiner Spitzart alle Ehre und zeigt sich als herausragender Wachhund, der jegliche Regung mit hysterischem Gebelle anzeigt. Ansonsten ein Hund, der gelernt hat, sich überall ohne viel Mühe durchzuschlängeln. Bei ihm müssen wir viel in Richtung Unterordnung und Beziehung arbeiten, da er ein Meister im Meiden ist und den Konflikten mit uns immer aus dem Weg gehen möchte.
Ganz rechts Jule, 2jährige Schäferhund-Husky-Mischlings-Hündin. Nachdem sie die ersten Monate wohl in einer argen Unterversorgungssituation in Bezug auf alle Lebensbereiche verbrachte, kam sie zu uns. Sie ist eine tolle Hündin, die uns schon unzählige Male an den Rand der Verzweiflung getrieben hat. Mittlerweile haben wir die Pubertät gut überstanden und einige Probleme sind durch Konsequenz und auch durch die Zeit verschwunden. Immer mehr zeigt sich ihre Lernbegierigkeit und die Bindung, die zwischen uns entstanden ist. Leider reicht es bis heute noch nicht dazu, dass sie uns tatsächlich so vertraut, dass sie sich von uns beschützt fühlt. Sie hat panische Angst vor fremden Hunden und zeigt dies durch agressives Vorangehen, das sich aber meist schnell in Luft auflöst, sobald sie direkten Kontakt zu ihnen hat. Dann ist sie so verträglich, dass sie entweder auf Abstand geht oder auch vorsichtig Kontakt aufnehmen kann. So arbeiten wir bei ihr stark an der Orientierung an uns und daran, ihr Vertrauen in uns und sich zu stärken.
Da wir dabei tatkräftige Unterstützung durch unsere Hundetrainerin bekommen, möchte ich diesen Blog zu Dokumentation unseres Trainingsstandes nutzen. Die unterschiedlichen Übungen und Erfahrungen möchte ich hier festhalten, aber auch alltägliche Erlebnisse.
Hier unsere Drei:
Links Lemon, ein Husky, 4 Jahre alt und letzten September zu uns gekommen. Hat nach einer schlimmen Junghundphase den Weg zu unserer Trainerin gefunden, wo er ganz viel gelernt hat und ne Menge Selbstbewusstsein gewonnnen hat. Bei uns ist er der souveränste Hund, wenn er auch ein kleiner Macho ist, der gerne mal unnötig prollt, den Beschützer spielt und somit auch schon den ein oder anderen Konflikt in der hündischen Nachbarschaft ausgelöst hat. Aber er ist dankbar für konsequente Führung, an der wir Menschen aber noch einiges an Arbeit vor uns haben.
Daneben Sam, geschätzte 6 Jahre, seit letztem August bei uns. Ein spanischer Tierschutzhund, in dem neben Samojede auch etwas Windiges steckt. Er macht seiner Spitzart alle Ehre und zeigt sich als herausragender Wachhund, der jegliche Regung mit hysterischem Gebelle anzeigt. Ansonsten ein Hund, der gelernt hat, sich überall ohne viel Mühe durchzuschlängeln. Bei ihm müssen wir viel in Richtung Unterordnung und Beziehung arbeiten, da er ein Meister im Meiden ist und den Konflikten mit uns immer aus dem Weg gehen möchte.
Ganz rechts Jule, 2jährige Schäferhund-Husky-Mischlings-Hündin. Nachdem sie die ersten Monate wohl in einer argen Unterversorgungssituation in Bezug auf alle Lebensbereiche verbrachte, kam sie zu uns. Sie ist eine tolle Hündin, die uns schon unzählige Male an den Rand der Verzweiflung getrieben hat. Mittlerweile haben wir die Pubertät gut überstanden und einige Probleme sind durch Konsequenz und auch durch die Zeit verschwunden. Immer mehr zeigt sich ihre Lernbegierigkeit und die Bindung, die zwischen uns entstanden ist. Leider reicht es bis heute noch nicht dazu, dass sie uns tatsächlich so vertraut, dass sie sich von uns beschützt fühlt. Sie hat panische Angst vor fremden Hunden und zeigt dies durch agressives Vorangehen, das sich aber meist schnell in Luft auflöst, sobald sie direkten Kontakt zu ihnen hat. Dann ist sie so verträglich, dass sie entweder auf Abstand geht oder auch vorsichtig Kontakt aufnehmen kann. So arbeiten wir bei ihr stark an der Orientierung an uns und daran, ihr Vertrauen in uns und sich zu stärken.
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