Dienstag, 22. November 2011

Erfolge

Nun kann ich dann hier auch mal von für mich riesigen Erfolgen berichten.
Ich habe meiner arbeitsfreien Zeit viel mit den Hunden geübt und vor allem tatsächliche Erholung gehabt. Beides hat besonders in Richtung Lemon wirklich einiges verändert hat. Wir wachsen immer besser zusammen und können uns gegenseitig besser einschätzen und verstehen. Bei Spaziergängen mit ihm und einem weiteren, nicht jagigem Hund, traue ich mich wieder, die Leine loszumachen; er zeigt nicht mehr den Drang, einfach mal loszupesen und sein eigenes Ding zu machen. Selbst Situationen, in denen er mir zu sehr mit sich und anderem beschäftigt ist, kann ich durch verbales unterbrechen und er sucht wie selbstverständlich meine Nähe und läuft bei Fuß. Andererseits bin ich fairer geworden und kann unsere Grenzen gelassener hinnehmen. Andere Hunde sind immer noch sehr spannend - an der Leine aber kein Thema mehr. Ich bin sehr stolz auf ihn und bin sehr dankbar, dass er mich gerad so viel lehrt.
Jule überschlägt sich gerad selbst in Sachen Entwicklung. Sie ist auf dem Weg, ein wunderbarer Hund zu werden. Sie ist deutlich ruhiger geworden und kann mit vielen Situationen, die sie vorher außer Rand und Band gebracht haben, überraschend souverän umgehen. Selbst bei Hunde, die motzend und pöbelnd an ihr vorbei gehen, kann sie aushalten. Wir achten natürlich darauf, dass ihre Wohlfühlzone gewahrt bleibt und vermeiden weiterhin direkte Begegnungen. Dies dank sie mittlerweile mit einer Gelassenheit, von der ich vor wenigen Wochen nicht hätte zu träumen gewagt. Kurze Spaziergänge kosten mich nicht mehr den letzten Nerv. Bisher konnten wir bei Wildgerüchen nicht mehr zu ihr durchdringen und sie machte an der Leine, was sie wollte. Heute konnte ich 15 Minuten am Brokcenblick laufen, ohne sie einmal anfassen zu müssen. Eine körpersprachliche Korrektur und die Worte "nach hinten" reichten aus und wir hatten sogar über große Strecken hinweg eine durchhängende Leine (Anmerkung: eine sehr kurze Agility-Leine!!). Auch beim Mantrailen kann sie die Gerüche im Wald mittlerweile wegpacken und sich super konzentrieren. Dass sie das Trailen hammermäßig beherrscht, hat sie letztens schon in der Stadt gezeigt, wo eine Traube von Menschen, alte Spuren und Dunkelheit sie nicht besonders beeindruckt haben und sie die Person sogar in einer Telefonzelle anzeigen konnte. Ehrlich, sie ist der Wahnsinn!!! Ehrlicherweise muss ich aber erwähnen, dass diese Veränderungen wohl nur in zweiter Linie auf uns zurückzuführen sind. Jule scheint einfach viel Zeit zu brauchen, um Entwicklungsrückstände aufzuholen. Unsere Konsequenz und Vorsicht, sie nicht in potentiell gefährliche Situationen zu bringen, haben dies sicher erst ermöglicht - aber sie hat für sich diese Zeit gebraucht und wir hätten es wohl mit unseren Mitteln nicht eher so kommen lassen - wir hätten es aber noch schlimmer machen können. Also klopfen wir uns doch gegenseitig auf die Schultern ;-)
Jasira und Sam sind eh tolle, folgsame Hunde, die dankbar sind für alles, was man mit ihnen tut!! Jetzt ist es an der Zeit, auch für sie eine Beschäftigung zu finden, die sie über sich selbst hinauswachsen lässt. Wir werden wohl demnächst mal Fährtensuche mit ihnen probieren.
Ach, was sind sie toll!!!!

Sonntag, 6. November 2011

Novembermorgen

Ist es immer noch so schön draußen?
                                                        Ja klar!! Ist cool draußen.

                                                      Geht es jetzt los, Tante Jule?
Ich bleib lieber hier. Die Straße ist mir echt zu lang.
                                                                    Quatsch!!!
Was ist denn das?
Die Stelle merk ich mir
I`walking
Wo bleibt ihr? Ich glaub da is nen Reh
Echt? Wo?
Hhhhmmmm lecker
Bääh ich kotz gleich
"Können die sich nicht benehmen?"
"Ich weiß es nicht"
Ich krieg sie, ich krieg sie
Das Reeeeeh
Warten auf Sam
Da kommt er, glaub ich
ENDE

Donnerstag, 3. November 2011

Intensivtraining Teil II

Upps, was die Zeit vergeht. Dann versuch ich mal, in meinem Hirn zu graben, was wir so gemacht haben.

Montag, 31.10. Orientierungsübungen im Garten; Aufbau wie gehabt

Jasira: sucht sofort Anschluss beim Abbruchsignal; da sie schlau ist, sucht sie nach dem ersten Mal sofort Anschluss und versucht gar nicht erst, das Würstchen zu holen. Nächster Schritt wird sein: Futter auf dem Boden.

Jule: Geht immer erst zum Würstchen; beim Abbruchsignal immer erst Sitz, beim Nennen ihres Namens wieder ranrobben; setzt sich vor mich auf meine Füße. Schafft es nur unter direkter Ansprache, den Blick zu mir zu wenden. Frage: Ist das in Ordnung so?

Lemon: Benötigt mehrer Abbruchsignale bzw. Hören seines Namens. Schafft es diesmal zuindest kurz Körpernähe zu suchen; halte ich ihn nicht fest, ist er noch zu hibbelig und geierig, so dass er nicht bleibt sondern wieder auf Mindestabstand geht.

Sam: Schafft es nach einmaligem Platzzuweisen nach Abbruchsignal diesen einzunehmen und ruhig zu stehen.


Dienstag, 01.11. Spaziergang mit Jule und Jasira durchs Feld

Rückruf: Versuche es mit Singsang ohne Festfressen. Jasira ist gut abrufbar, kommt meist direkt bzw. reagiert auf Abrruchsignal. Jule klappt auch gut, wenn ich entweder früh genug bin oder ihr Zeit lasse kurz die "nötigsten Informationen" am Boden lesen zu lassen. Aufs Feld jagen geht sie nicht. Habe ich das Gefühl, sie schaltet ab, verstecke ich mich oder gehe in eine andere Richtung. Dies führt zu etwas besserer Aufmerksamkeit in meine Richtung.

 Unterordnung: Jule kann nach Ansage, dass ich es ernst meine, auf der Bank sitzen bleiben, obwohl ich sie nicht beachte. Jasira kann nicht sitzen bleiben, sondern will immer Anschluss suchen.


Donnerstag, 03.11. Leinenspaziergang mit allen durchs Feld

Rückruf auf einer kleinen Wiese:
Jasira: benötigt kein Abbruchsignal, kann auch bei ausreichend Futter etwas weiter gehen.

Lemon: kommt die ersten Male mit Tempo; beim dritten Mal wird er langsamer; nach einer Pause einmalige Wiederholung: auch mit Tempo; ohne Abbruchsignal

Sam: kommt immer mit gutem Tempo; kein Abbruchsignal

Jule: wie Sam

Beobachtung. Danach bei Lemon bessere Leinenführigkeit, so dass er die letzten 500 m frei laufen durfte. Überschreitet dabei nach kurzer Zeit 10 m-Grenze; ich drehe um - er macht sein großes Geschäft (macht er immer möglichst weit entfernt) und kommt dann hinterher. Danach immer nahe bei uns. Guter Junge!!!

Freitag, 28. Oktober 2011

Intensivtraining Teil I

Da ich bis Mitte Nov nicht arbeiten muss, erhalten die Hunde in den nächsten Tagen ein Intensivtraining von mir. Dies soll neben Unterordnungsübungen den Aufbau des Rückrufs, sowie Orientierung beinhalten.

27.10. Ich war mit Lemon und Jasira vormittags am Überlaufbecken; tolles Sonnenwetter und niemand sonst in der Nähe.
Rückruf: Lemon ignoriert gleich zu Beginn die 10 Meter und ist nicht ansprechbar, sondern schnuppert sich fest. Also drehe ich mich um und gehe Richtung Brücke zum See. Lemon folgt bald irritiert - ich erkläre ihm noch einmal die Regel - ab dahin ist er sehr darauf bedacht, mich im Blick zu haben, auch wenn er manchmal etwa 15 Meter zurückbleibt. Nach vorne respektiert er die Grenze gut. Erst gegen Ende des Spaziergangs schnuppert er sich wieder fest und reagiert auch nicht auf mich - er geht ordentlich, aber die Nase will immer wieder am Boden bleiben. Festfuttern und Abrufen klappt bei beiden auch in der Umgebung gut - es stört auch nicht, wenn der andere mitfuttert. Jasira reagiert auf Abbruchsignal, als sie einmal abgelenkt nach dem Fressen.
Unterordnung: Lemon Sitz und Platz, während ich Jasira wiederholt ins Sitz bringe. Lemon wartet geduldig, während ich mich mit der Lütten abmühe, die noch nicht verstanden hat, was ich möchte.  Letztendlich kann ich zwei Schritte zurück gehen, ohne dass Jasira aufsteht - mehr geht noch nicht.
Orientierung: Jasira sucht auch dort Anschluss nach Abbruchsignal. Lemon sucht zwar Nähe, meidet aber die letzten 10 cm. Schnuppert viel.


28.10. Spaziergang vormittags im Feld mit Jasira und Sam.
Unterordnung: Beide sollen Sitz machen - Jasira gämmelt sofort an Sam rum, wenn ich einen Schritt rückwärts mache. Nach 3 Versuchen muss ich zuviel Druck ausüben und breche ab. Später beide Sitz auf einer Bank. Klappt gut. Ich kann zwei Schritte rückwärts gehen und einige Sekunden warten.
Rückruf: Jasira ist immer in meiner Nähe; da Sam Folgen und Wegtreue verinnerlicht hat, muss ich gestehen, dass ich es zumindest nach hinten mit den 10 Metern nicht so ernst nehme - keiner muss also angeleint werden. Sam reagiert bis auf einmal auch auf weitere Abstände auf den Ruf - hier hilft allerdings Abbruchsignal auch nicht. Jasira ragiert auch unter Ablenkung (Maus erschnüffeln, hochgehenden Vogel beobachten) auf ihren Namen und kommt. Abbruchsignal klappt auch. Festfressen geht heute nicht - sie folgt dann.

Nachmittags Orientierung mit allen Vieren im Garten. Ich halte Fleischwurst in der linken Hand; will der Hund es fressen, folgt Abrruchsignal und darauf sein Name. Die rechte Hand zeigt an, dass der Hund Anschluss suchen soll. Sucht der Hunde Anschluss, gibt es Futter
Jule: witzig - sie reagiert auf Abbruchsignal und ihren Namen, indem sie sich nach und nach auf meine Füße robbt und sich drauf setzt.
Jasira: cool - nach zwei Mal zeigen, wo sie denn hin soll, wenn Futter verboten ist (bei ihr muss ich mich etwas hocken, da sie sonst ja nicht ans Futter käme), entscheidet sie sich danach von Anfang an für meine rechte Körperseite und buckt an. Sie geiert auch kaum auf die Futtergabe.
Lemon: hat das Prinzip irgendwie immer noch nicht kapiert. Braucht immer am längsten, bis im Kopf Anschluss auftaucht und macht das auch nur sehr unsauber. Ich muss ihn immer noch die letzten Zentimeter ranholen. Seine Gedanken sind dabei auch immer beim Würstchen.
Sam: Findet das Abbruchsignal meist so gruselig, dass er auf Abstand bleibt. Erst meidet er, indem er sich auf den Rücken legt, dann schafft er es zweimal, einen Halbkreis gehend sich an meine rechte Seite zu drücken.

Toll: Bis auf Lemon, der nicht kapieren mag, dass er nicht immer dran ist, warten die anderen mehr oder weniger, wenn sie Pause haben. Aber auch das kriegen wir noch hin!!!

Samstag, 22. Oktober 2011

Nach einem Monat

hat sich durch Jasira hier einiges geändert. Jasira hat nicht nur Kristina und mein Herz im Sturm erobert, sondern hat in Jule eine sich toll kümmernde Tante gefunden. Lemon und Sam finden sie immer noch ein bischen blöd. Bei Lemon ist es aber schon besser geworden. Anfangs zog er sich total zurück wenn Jasira nur in seine Nähe kam. Gestern war es dann aber voll in Ordnung, dass sie beim Spiel mit Jule mitmachen durfte. Alle drei rannten wie verrückt zusammen über unsere Wiese und spielten fangen. Was dieses kleine Ding schon alles kann. Wow! Von Anfang an war Jasira Hausrein. Sie reagiert auf leise Ansprache oder Korrektur. Geht an der Leine und gibt Ruhe wenn wir es einfordern. Natürlich diskutiert sie das ein oder andere Mal. Aber da fragt sie ja nur, ob wir das wirklich ernst meinen. Sogar in der Schule macht sie bei den Großen eine gute Figur. Sie liebt unsere Katzen, was die aber nur begrenzt erwiedern. Grins Ich habe ne ganze Reihe Fotos die ich Euch gern mal zeigen möchte Ich weiß echt nicht wie man diese Fotos in eine Reinfolge bekommt. Ich meine eine Reinfolge wie ich sie will. :-(










Sonntag, 25. September 2011

Bin da


Das duftet vielleicht, mmmmh
Ja, schnupper du, ich pass schon auf


Was? Äpfel sind gesund!!








Lemon und unser Kater Grisu















Ok, erstmal passt das. Müsst ihr aber noch was rannähen später







Jasira und Tante Jule

So nun ist Jasira bei uns eingezogen. Am vergangenen Dienstag war es endlich soweit. Was soll ich sagen, sie ist einfach nur super toll süß frech usw usw usw. Mit unseren drei anderen Hunden klappt es bis hier her sehr gut. Klar und deutlich zu sehen ist, wie wichtig der schon frühe Kontakt zu anderen großen Hunden ist. Jasira kennt schon Ausdrucksweisen der Großen und hat dafür auch schon ein kleines Repertoir angemessen darauf zu antworten.

Mittwoch, 7. September 2011

Entscheidungen

Vor etwa so ca. drei Monaten kam Nanette zu uns nach Hause und brachte die gerade aus Spanien gekommene Lola mit. Sie sah zu dem Zeitpunkt echt miserabel aus und Nanette bot die passende Rahmengeschichte dazu. Zu Lolas Lebensodysse gehörte auch, dass sie hochschwanger hier angekommen ist. Nun saß sie bei uns auf dem Sofa und genoss es sichtlich gekrault zu werden. Sie legte ihren Kopf auf meinen Schoß und da mußte ich ihr/mir versprechen, dass, wenn die Jungen geboren sind,wir einen davon nehmen, damit ihr gegangener Weg nicht umsonst war. Nun mußte ich natürlich auch Kristina davon überzeugen. Kristina hatte aber eine ganze Reihe von Argumenten die sagen, besser nicht noch einen Hund aufnehmen. Das Blöde daran ist ,wie richtig ihre Einwände sind. Da kommen Tierarztkosten, Hundesteuer, Futter. Doch diese "Probleme" werde ich lösen und Kristina weiß, dass ich das hinkriege. So das wir die Entscheidung, Tapas zu uns zu nehmen, getroffen haben.

Uwe

Dienstag, 23. August 2011

Ein Hund gibt Rätsel auf...

Eigentlich könnte ja alles sooo schön sein. Ist es auch. Endlich ist es wieder angenehm warm und abgesehen von den nicht unerheblichen Unwettern gelegentlich macht es Spaß draußen zu sein. Uwe ist ganz, ganz fleißig in der Küche tätig und sie wird toll!
Und die Hunde sind eigentlich auch toll! Nur scheint Lemon mal wieder so "seine Tage" zu haben. Neben Plünderungsattacken, bei denen auch Dinge in seinem Magen verschwinden, die da echt nichts zu suchen haben, scheint er insgesamt wieder schnell aus der Bahn geworfen. Er leert sich wieder innerhalb der 4 Wände (zum Glück in die Räume, die noch nicht renoviert sind, leider auch mal an die Isolierungsmatten, die im zukünftigen Wohnzimmer stehen). Insgesamt erlebe ich ihn schnell als im Kopf voll; sein Gesichstausdruck ist oft müde und eingefallen.
Da Spurensuche kurzfristig ausgefallen ist, sind wir mit den Hundis heute nachmittag spontan auf den Truppi. Dort machte ich mit Lemon zu Beginn die Abbruchübung aus der Orientierungsstunde. Nachdem er pinkeln durfte, sollte er kopfmäßig angeschlossen gehen. Da die Gerüche dort eine große Verlockung sind, unterbracht ich sein Schnüffeln mit dem Abbruchsignal; er reagierte auch immer sofort, indem er zumindest den Kopf hob und einen Schritt zurück machte. Nicht immer nahm er dabei Körperkonkakt mit mir auf, wehrte sich aber auch nicht, wenn ich ihn die letzten Zentimeter an mich ran drückte. Das Austreicheln und sogar stärkeres Anfassen konnte er annehmen und nach etwa 10 Korrekturen ging er mit mit angelegten Ohren und leicht geducktem Kopf neben mir her. Eigentlich war ich super zufrieden damit; allerdings wusste ich nicht, ob sein Hecheln und der schon müde Blick auf die Wärme oder Stress zurückzuführen waren. Nach einer Freilaufphase von Jule und Sam durfte Lemon von der Leine. Der durchbrach aber nach wenigen Sekunden meine "Absperrung" nach vorne und rannte einfach soweit voran, dass ich keine Chance gehabt hätte ihn zu erreichen. Nach einigen Jagderlebnissen mit ihm dachte ich schon, er würde uns komplett ausblenden und allein auf Entdeckungstour gehen. Schnell war er soweit weg, dass ein Rufen ihn wohl auch gar nicht mehr erreicht hätte; also versuchte ich auch gar nicht erst ihn zu rufen, sondern versuchte mich nicht aufzuregen. Uwe und ich hatten genug Zeit um dem Schluss zu kommen, dass dies wie eine Art Übersprungreaktion war. Wie als ob er alles so gut machen will, aber so viel gar nicht leisten kann, wie ich von ihm erwarte. Und dann einfach mal blöd durchbrennen muss um den Kopf frei zu kriegen. Tja, und plötzlich drehte er eine goße Kurve, machte sein größes Geschäft  und kam wieder zurück. Als er wieder im Einzugsbereich war, rief ich ihn ran und streichelte ihn. Dies wiederholte sich einige Male (von uns bewusst zugelassen, um ihn beweisen lassen zu können, dass wir ihm vertrauen können), bis dann Schaafe am Horizont auftauchten und er wieder an die Leine kam. Dies schien er dann richtig genießen zu können; ging fast hinter mir bzw. sehr nah an meiner Seite; achtete sehr gut auf meine Richtungs- und Geschwindigkeitänderungen. Bei einer kurzen Rast auf einer Bank legte er sich ohne Leine neben die Bank, anstatt rumzustöbern. Toll.
 Tja, aber nun sind wir am Rätseln, was das alles so bedeutet. Hypothesen: 1. die derzeitige Wohnsituation (noch viel Baustelle und Durcheinander); 2. die Tatsache, dass ich wieder mehr auf Arbeit bin und ihn nur selten mitnehmen kann 3. unsere Überlegung, einen Welpen aufzunehmen 4. körperliche Überlastung gepaart mit mentaler Anforderung 5. sonstige körperliche Beeinträchtigungen
Nun ja, ich werde versuchen, ihm wieder mehr die Möglichkeit zu geben, auch mal draußen Hund zu sein und meine Angst, dass er jagen geht, runterzuschrauben. Da stellt sich bei mir die Frage nach dem richtigen Maß von Freiheit. So stehe ich zwischen zwei Polen. Zum einen: ein Hund ist ein Hund ist ein Hund, sprich, wenn  ich zuviel will, muss ich mich nicht wundern, wenn die Rechnung kommt versus wenn ich einen Hund, der nach innen zu wenig orientiert ist, sich nach außen orientieren lasse, brauche ich mich auch nicht wundern, wenn die Rechnung kommt.
Schönes Ende; dabei belassen wir es für heute....


Samstag, 13. August 2011

Übungsstand Orientierung

Heutige Übungs"erfolge":

Übung: Hund in verschiedenen Situationen stärker ins Fell fassen; Reaktion dokumentieren. Ziel ist ein Anschluss durch den Hund.

Jule: beim Füttern: drei Mal keine Reaktion

Sam: setzt sich beim zweiten Anfassen hin und bleibt verunsichert sitzen. Frisst erst weiter, als ich mich entferne.

Lemon: leichtes Knurren, frisst aber ohne Unterbrechung weiter.


Übung: Hund bekommt Futter gezeigt; will er es nehmen, kommt ein Abbruchsignal; sucht der Hund nicht Anschluss, wird er rangeholt und wenn er dies im Kopf annimmt, kommt gedämpftes verbales Lob und dann bekommt der Hund das Futter.

Jule:  nach Abbruchsignal setzt sie sich in leichter Entfernung neben mich. Den von mir veranlassten Anschluss kann sie annehmen.

Sam: nach Abbruchsignal geht er leicht zurück; beim Anschluss legt er sich auf den Rücken, will gestreichelt werden. Futter ist kaum noch interessant.

Lemon: Nimmt Abbruchsignal  kaum ernst. Wenn doch, bleibt er auf geringem Abstand. Beim Ranholen beschwichtigt er kurz, wehrt sich dann passiv oder legt sich auf die Seite.

Es wird wohl noch einige Tage dauern, bis sie das Prinzip verinnerlicht haben. Bei der zweiten Übung fiel mir die Dopppelrolle schwer; es sollten wohl besser zwei Menschen machen.


Jule hat zudem heute nach langer Zeit wieder Spurensuche gehabt. Nachdem wir aus zeitlichen Gründen längere Zeit nur sporadisch konnten, rächte sich das heute. Sie wusste so gar nicht, was sie tun sollte, obwohl Herrchen die Versteckperson war. Die Geruchsprobe nahm sie nicht an und nach wenigen Metern bog sie ohne Naseneinsatz einfach mal ins Gebüsch ab. Also sind wir nochmal an die Basics, bei der sie die Versteckperson weggehen sah und sie mit Stimme motiviert wurde. So klappte es deutlich besser und nach einer Pause konnte sie einen weiteren kurzen Trail sichtbar mit Nasenarbeit lösen. Bin gespannt, wie sie Donnerstag motiviert ist, wenn wieder fremde Verseckpersonen dran sind.

Freitag, 12. August 2011

Wenn man zu viel will...

Gestern ist mir ganz extrem bewusst geworden, wie panisch Jule auf andere Hunde reagiert, egal, wie relaxt sie sind. Ich bin mit den dreien hinten im Garten übern Bach Richtung Feld raus. Während ich die Hunde nacheinander vom Gelände rief, was auch sehr gut klappte, ging ein Mann mit einem so was von gelangweilten Bernersennen-Hund an uns vorbei; während Sam nach einem kleinen Stups mit dem Trainingsstock (nein, Hunde werden nur in Ausnahmesituationen damit verprügelt ;-)) ruhig war, verfiel Jule in ein Dauergebell; dank des Stockes blieb sie aber hinter mir sitzen. Lemon, den ich bei der Korrektur der beiden völlig aus den Augen verloren hatte, meinte dann erstmal prollig hallo sagen zu müssen, was den Bernersennnen aber so was von kalt ließ. Also kam Lemon auf meine Ansprache wieder zu mir getrottet. Als sich Jule endlich wieder beruhigt hatte, beschloss ich, dies als Übung zu nutzen. Wir gingen im Abstand hinterher in der Hoffnung, dass Jule irgendwann entspannt. Allerdings wurden die nächsten 20 min eher Stress, als dass Jule erkennen konnte, dass der Hund so gar keine Lust hatte sie zu fressen. Sie versuchte dem Stock auszuweichen ohne tatsächlich nach hinten zu gehen. An Kreuzungen musste ich sie zwingen, weiter in die selbe Richtung zu gehen. Kamen wir zu nahe ran, bekam sie eine Bürste und begann vor sich hin zu grummeln. Ich holte sie immer wieder ran und streichelte sie aus, bis sie sich beruhigte. Gingen wir aber weiter, ging das Spiel von vorne los. Irgendwann überholten wir die beiden, die sich netterweise etwas abseits vom Weg stellten. Für Jule entsetzlich, auch wenn sie nicht durchbrach. Dann machte ich wohl den Fehler, diese Stressituation nicht vernünftig zu beenden. Da sie ja dann hinter uns herkamen, war es für Jule kaum möglich, weiterzugehen, da sie sich immer vergewissern musste, dass er nicht von hinten angreift.
Im Nachhinein hätte ich wohl einfach Tempo machen müssen um dann in Entfernung zum anderen Hund Belohnen zu können. Sie hätte mehr lernen können, aber es hätte auch schlimmer gehen können. Denn die anderen beiden waren super.
Aber wenigstens ich habe was gelernt: Also auf ein nächstes Mal, das dann deutlich kürzer ausfallen wird.

Donnerstag, 11. August 2011

Mein erster Blog...

Seit ziemlich genau einem Jahr ist unser hündisches Rudel sprunghaft von einem Hund auf drei Hunde gewachsen; alles nordische Rassen bzw. Mixe daraus. Und da neben der nordischen Sturheit auch noch der Faktor Tierschutzhund auf alle drei zutrifft, sehen wir uns tagtäglich kleinen und großen Herausforderungen gegenübergestellt, die wir mal besser, mal schlechter meistern.

Da wir dabei tatkräftige Unterstützung durch unsere Hundetrainerin bekommen, möchte ich diesen Blog zu Dokumentation unseres Trainingsstandes nutzen. Die unterschiedlichen Übungen und Erfahrungen möchte ich hier festhalten, aber auch alltägliche Erlebnisse.

Hier unsere Drei:


Links Lemon, ein Husky, 4 Jahre alt und letzten September zu uns gekommen. Hat nach einer schlimmen Junghundphase den Weg zu unserer Trainerin gefunden, wo er ganz viel gelernt hat und ne Menge Selbstbewusstsein gewonnnen hat. Bei uns ist er der souveränste Hund, wenn er auch ein kleiner Macho ist, der gerne mal unnötig prollt, den Beschützer spielt und somit auch schon den ein oder anderen Konflikt in der hündischen Nachbarschaft ausgelöst hat. Aber er ist dankbar für konsequente Führung, an der wir Menschen aber noch einiges an Arbeit vor uns haben.

Daneben Sam, geschätzte 6 Jahre, seit letztem August bei uns. Ein spanischer Tierschutzhund, in dem neben Samojede auch etwas Windiges steckt. Er macht seiner Spitzart alle Ehre und zeigt sich als herausragender Wachhund, der jegliche Regung mit hysterischem Gebelle anzeigt. Ansonsten ein Hund, der gelernt hat, sich überall ohne viel Mühe durchzuschlängeln. Bei ihm müssen wir viel in Richtung Unterordnung und Beziehung arbeiten, da er ein Meister im Meiden ist und den Konflikten mit uns immer aus dem Weg gehen möchte.

Ganz rechts Jule, 2jährige Schäferhund-Husky-Mischlings-Hündin. Nachdem sie die ersten Monate wohl in einer argen Unterversorgungssituation in Bezug auf alle Lebensbereiche verbrachte, kam sie zu uns. Sie ist eine tolle Hündin, die uns schon unzählige Male an den Rand der Verzweiflung getrieben hat. Mittlerweile haben wir die Pubertät gut überstanden und einige Probleme sind durch Konsequenz und auch durch die Zeit verschwunden. Immer mehr zeigt sich ihre Lernbegierigkeit und die Bindung, die zwischen uns entstanden ist. Leider reicht es bis heute noch nicht dazu, dass sie uns tatsächlich so vertraut, dass sie sich von uns beschützt fühlt. Sie hat panische Angst vor fremden Hunden und zeigt dies durch agressives Vorangehen, das sich aber meist schnell in Luft auflöst, sobald sie direkten Kontakt zu ihnen hat. Dann ist sie so verträglich, dass sie entweder auf Abstand geht oder auch vorsichtig Kontakt aufnehmen kann. So arbeiten wir bei ihr stark an der Orientierung an uns und daran, ihr Vertrauen in uns und sich zu stärken.